Marktpreis / Angebotspreis / Verkaufspreis einer Immobilie
Der Marktpreis ist der durchschnittliche Preis, der zu einem bestimmten Zeitpunkt für eine Ware oder Dienstleistung, in diesem Falle eine Immobilie, gezahlt wird.
Beim Angebotspreis handelt es sich um den Preis, zu dem eine Ware oder Dienstleistung, in diesem Falle eine Immobilie, angeboten wird, um einen Gewinn zu erzielen.
Der Verkaufspreis ist der Preis, der mit einer Ware oder Dienstleistung, in diesem Falle eine Immobilie, auf dem Absatzmarkt tatsächlich erzielt wird.
Um eine Immobilie erfolgreich und zeitnah verkaufen zu können, ist es besonders wichtig, den richtigen Angebotspreis von Anfang an festzulegen.
Hierfür ist es notwendig, den aktuellen Marktwert seiner Immobilie zu kennen, d.h. den Marktwert bzw. den Marktpreis seiner Immobilie realistisch einschätzen zu können.
Genau dieses gelingt privaten Immobilienverkäufern aufgrund der fehlenden Kenntnisse der Werteinschätzung und der Idealisierung ihrer Immobilie häufig nicht. Sie möchten verständlicherweise das bestmögliche Ergebnis erzielen und neigen deshalb dazu, den Angebotspreis möglichst hoch anzusetzen. In Privatanzeigen wird häufig noch versucht, die Immobilie ohne Angabe des Verkaufspreises auf Verhandlungsbasis zu inserieren, in der Hoffnung, dass der Käufer einen deutlich höheren Kaufpreis einschätzt, als die Immobilie tatsächlich wert ist. Aber genau das Gegenteil ist meistens der Fall. Die potenziellen Käufer einer Immobilie informieren sich vorab genauestens über den Marktwert der Immobilie und werden in aller Regel deshalb einen niedrigeren Kaufpreis abgeben, als die Immobilie tatsächlich an Wert hat.
Der private Immobilienverkauf wird oft mit dem Verkauf eines Gebrauchtwagens gleichgesetzt. Also zunächst einen höheren Verkaufspreis auf Verhandlungsbasis ansetzen, um später noch genügend Spielraum für spätere Preisverhandlungen zu haben.
Dieses Konzept auf den Immobilienverkauf zu übertragen, kann fatale Folgen für den Verkaufspreis und der Vermarktungsdauer haben.
In einer wissenschaftlichen Studie wurde folgendes bewiesen:
Ist der Angebotspreis um 5 % höher als der realistische Marktwert, liegt der zu erwartende Verkaufspreis bei ca. 99 % des Marktwertes. Die Vermarktungsdauer liegt bei ca. 2 Monaten.
Ist der Angebotspreis um 20 % höher als der realistische Marktwert, liegt der zu erwartende Verkaufspreis bei ca. 85 % des Marktwertes! Die Vermarktungsdauer liegt bei ca. 13 Monaten!
Warum ist dies so? In Immobilienbörsen werden Immobilien oft über Suchaufträge über längere Zeiträume von Kaufinteressenten beobachtet. Wenn der Verkaufspreis deutlich zu hoch ist, besteht kaum Kaufinteresse. Wenn dann der Verkäufer den Verkaufspreis sukzessiv senkt, sollte sich doch endlich ein Käufer finden? Oftmals eben nicht, da bei beim potenziellen Käufer der Eindruck entsteht, mit dieser Immobilie würde etwas nicht stimmen, nachdem sicherlich schon einige Besichtigungstermine stattgefunden haben und der Verkaufspreis trotzdem immer weiter gesenkt wird.
Nun nochmal kurz zusammengefasst die 3 wichtigsten Preisstrategien mit Vor - und Nachteilen:
1. Angebotspreis deutlich zu hoch ansetzen:
- Vorteil: Wenn sich ein unerfahrener Käufer für die Immobilie findet, hat der Verkäufer Glück gehabt, dies ist jedoch unwahrscheinlich
- Nachteil: Verkaufspreis oft deutlich über dem Marktpreis, sehr lange Vermarktungsdauer
2. Angebotspreis zum Marktwert ansetzen:
- Vorteil: Schneller und sicherer Verkauf mit kurzer Vermarktungsdauer, beide Seiten profitieren.
- Nachteil: Unter Umständen hätte ein unerfahrener Käufer die Immobilie zu einem etwas höheren Kaufpreis erworben.
3. Angebotspreis unter Marktwert ansetzen:
- Vorteil: Enorm hohe Nachfrage, der Preis kann ggf. sogar noch nach oben über den Marktwert verhandelt werden.
- Nachteil: Die Immobilie muss eventuell unter dem Marktwert verkauft werden.
Fazit: Nutzen Sie den professionellen Service eines erfahrenen Immobilienmaklers, um den Marktwert Ihrer Immobilie richtig einzuschätzen, um dann die geeignete Preisstrategie Ihrer Immobilie gemeinsam festzulegen.